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KRAFTPOL

agency for continuous change

NEW WORK 2021 — Zeit, Raum und Organisation neu gestalten

AUTORINNEN | Writers-Lead: Hannah Lea Dykast; Co-Writers: Jennifer Bagehorn, Birgit Wolter

Veränderung liegt in der Luft, oder besser gesagt in der Maschine? Unser Verständnis von Arbeit befindet sich unter dem Einfluss der Digitalisierungswelle und weiteren Postwachstumsbewegungen grundlegend im Wandel. Das klassische Karrieredenken der rationalen Leistungsgesellschaft des vergangenen Jahrhunderts hat ausgedient und die Frage nach der sinnstiftenden Beschäftigung tritt in den Fokus. Im Alltag verschwimmen immer mehr die Grenzen zwischen Leben und Arbeiten auf ganz leichtfüssige Weise und die Summe aller Beschäftigungen prägen unsere Lebensphasen. Der Digitalisierungsschub der Corona Krise dient als rasante Beschleunigung des New Work Megatrends: im 2021 eine gelungene Symbiose zwischen Leben und Arbeiten? Fixe Präsenzzeiten im Büro, Gärtchendenken und das Anhäufen von Überstunden sind gestern gewesen. Neue Arbeitsformen, Werte und Haltung des Work-Life-Blending, wie Kommunikation und Kollaboration, Resilienz und Remote Work prägen den Alltag. Zugleich werden Unternehmen wendiger und anpassungsfähiger, denn ihre Mitarbeiter:innen sehen sich mehr und mehr als Problemlöserinnen gesellschaftlicher Herausforderungen von morgen. Alles schön und gut, doch wie sieht es denn tatsächlich aus? In diesem folgenden Beitrag erhalten Sie einen Einblick in die Faszination der Arbeits-und Lebenswelt von Morgen anhand von Impulsen der Autorinnen aus der Praxis und der Wissenschaft im Hier und Jetzt.

«New Work ist Kulturarbeit im Herzen der kleinsten Einheit einer Organisation: Dem Menschen.» –Hannah Lea Dykast

Die Revolution der Arbeitswelt 4.0 ist in vollem Gange: neue digitale Kommunikationsformen und die Automatisierung von Prozessen verändern die Art und Weise, wie wir “Arbeit” denken und gestalten. Stürmische Zeiten oder Windwechsel? Um sich auf die Zukunft einzustellen und zukunftsrelevant zu bleiben, benötigen Unternehmensführer:innen von Heute neue Strategien: Strategien basierend auf Suffizienz, Transparenz, Mut, Entscheidungsfähigkeit, Vertrauen und Resilienz. Alles Schlagwörter, welche das Miteinander, das Mensch sein und den Zusammenhalt in einem Ökosystem bedingen und sich gegenseitig beeinflussen. Neue Medien und Metakompetenzen sind gefragt, die uns helfen den Wandel zu navigieren und Leben und Arbeiten neu zu denken und verbinden: New Work, die Zukunft der sinnstiftenden Arbeit und eine Kultur der Menschen. New Work ist heute der Inbegriff für diesen Wandel. Besonders in einer Zeit wo so viele Menschen ins Homeoffice katapultiert und dort sich selbst überlassen wurden. Doch die wirklichen Auslöser für die New Work Bewegung sind viel vielfältiger. Digitale Kommunikationswege, das Internet der Dinge und globale Vernetzung sind mit dem demographischen Wandel die Haupttreiber dieser transformativen Bewegung. Wir surfen sozusagen auf der beschleunigten Digitalisierungswelle. Doch immer bedeutender wird die Frage: Wie gehen wir damit um? Was heisst es wirklich? Und wie setzen wir das alles wirklich wirklich nachhaltig um? New Work ist heute kein Modewort mehr, sondern schon gelebte Realität. Zentral für New Work ist eine Umkehrung der “alten Arbeitswelt”. In der Vergangenheit war die zu erfüllende Aufgabe das Ziel, der Zweck, das Ziel. Der Mensch wurde von anderen, oder auch von sich selbst, als das Werkzeug, das Instrument, das bloße Mittel zur Erreichung dieses Zwecks benutzt. Wir, die Menschen, ordneten uns selbst unter. Wir stellten uns in den Dienst der Arbeit, die getan werden musste. New Work ist ein seit nunmehr über 20 Jahren andauernder Versuch, dies umzukehren: Wir sollten nicht der Arbeit dienen, sondern die Arbeit sollte uns dienen. Die Arbeit, die wir tun, sollte uns nicht auslaugen und erschöpfen, sie sollte uns mehr Kraft und mehr Energie geben, sie sollte uns zu volleren Menschen entwickeln.

«Wir sollten nicht der Arbeit dienen, sondern die Arbeit sollte uns dienen.» –Frithjof Bergmann

Letztlich ist es ein Methodenset an Möglichkeiten Unvorhersehbarem zu begegnen und Prozesse bedürfnisgerecht und lösungsfokussiert zu begleiten. Gegenüber einem kreativen Methodenset steht eine menschliche Auseinandersetzung mit dem Wandel im Innen und Aussen. Er ist unvermeidbar und oftmals so unbeliebt. Gewohntes wird auf den Kopf gestellt und der Sprung ins kalte Wasser erfordert Mut. Wir haben verlernt was es heisst, mutig zu sein. Herausfordernde Zeiten oder die Chance des Jahrhunderts? Die eigene Kraft sich zu regenerieren, zu reflektieren und widerstandsfähig zu sein, ob als Mensch oder Organisation, rücken immer mehr in den Mittelpunkt. Resilienzkraft, ein achtsamer Umgang mit sich selbst und den Mitmenschen ist nun zentral gefragt: Die Sinnfrage und das persönliche Warum spielen zentrale Rollen, um Räume für echte Begegnungen, Werteorientierung und sinnstiftende Arbeitsumfelder zu schaffen. Das Ende der „alten Arbeitswelt”, wie viele unter uns sie noch kannten.

«Gewohntes wird auf den Kopf gestellt und der Sprung ins kalte Wasser erfordert Mut. Doch scheint es, dass wir verlernt haben was es bedeutet mutig zu sein.» –Hannah Lea Dykast

Der Grund, warum wir uns überhaupt mit dem Thema New Work beschäftigen, ist der tiefgreifende wirtschaftliche und kulturelle Wandel in welchem wir uns, bewusst oder unbewusst, befinden. Er fordert eine Kommunikation im Innen und Aussen und das nicht erst seit gestern. Neue Technologien und die allumfassende Vernetzung unserer Welt führen dazu, dass bestimmte Berufsfelder in der Zukunft wegrationalisiert werden und neue Berufsprofile entstehen. Die industrielle Revolution 4.0 hat sich durch neue Technologien in den letzten Jahren radikal verändert. Eine neu Art zu denken und zu arbeiten, der Wunsch nach Veränderung, der Wunsch nach Sinnstiftung, individueller Persönlichkeitsentwicklung, aber auch die Entwicklungen im Bereich Blockchain und Künstliche Intelligenz werden immer mehr Menschen herausfordern die Zukunft neu zu gestalten. Wir freuen uns darauf!



Das Morgen im Heute — New Work Blending und die Sinn-getriebene Organisation im 2021 / New Work ist eine Frage der Haltung, Kultur und Führung: Heartset change! / New Work ist Kulturarbeit im Herzen der kleinsten Einheit einer Organisation: Dem Menschen. / Der Mensch steht im Mittelpunkt: Talente fördern, fordern und entwickeln (und halten) / Human Resource Revolution: Hire for talent, train for skills. / Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen, Unruhe im Aussen, Ruhe im Innern wird umso wichtiger / Alte Strukturen aus Hierarchien, Planung und Fehlervermeidung sind non-fit für die neue dynamische Zeit / Eigene Resilienzkraft aufbauen: Auseinandersetzung mit eigenen Grenzen und Bedürfnissen ist zentral / Mentale Gesundheit ist essentiell für den nachhaltigen Weg zu ganzheitlicher Gesundheit und Zufriedenheit / 21st Century Skills Kommunikation, Kreativität, Kritisches Denken und Kollaboration prägen die Bewegung / Nachhaltige Entwicklung der Führungsstile und Metakompetenzen: New / Empathic / Mindful Leadership / Moderne Führung unterstützend auf Augenhöhe mit Wertschätzung und Vertrauen, Mut zu Fehlern / Ressourcenbewusster Umgang mit Zeit und Raum jedes:r Einzelnen (no nine-to-five/keine Bindung an feste Arbeitsorte, sowie standardisierte Organisationsstrukturen) / Mitarbeiter:innen in ihren Fähigkeiten bestärken, selbstverantwortlich und bewusst Entscheidungen zu treffen / Flexibles und projektbasiertes gemeinsames Schaffen auf Projektbasis: Kreativ, progressiv, norm frei – Gemeinsamer Wertediskurs, um partizipative Prozesse zu gestalten und zu leben / Gelebte Diversität als Wachstum im Inneren und dadurch Innovationskraft im Aussen / Durch den Generationenwandel die Innovationskraft neu entdecken / Kulturwandel zu einer “gesunden” Unternehmenskultur: Your vibe attracts your tribe!


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ENGLISH VERSION

Change is in the air, or rather in the machine? Our understanding of work is undergoing fundamental change under the influence of the digitalization wave and other post-growth movements. The classic career mindset of the rational meritocracy of the last century has had its day, and the question of meaningful employment is coming into focus. In everyday life, the boundaries between life and work are becoming increasingly blurred in a very light-footed way, and the sum of all occupations is shaping our life phases. The digitalization push of the Corona crisis serves as a rapid acceleration of the New Work megatrend: in 2021, a successful symbiosis between life and work? Fixed presence times in the office, gardening thinking and the accumulation of overtime are yesterday. New forms of work, values and attitudes of work-life blending, such as communication and collaboration, resilience and remote work are shaping everyday life. At the same time, companies are becoming more agile and adaptable, because their employees increasingly see themselves as problem solvers for tomorrow’s social challenges. All well and good, but what does it actually look like? In the following article, you will gain an insight into the fascination of the working and living environment of tomorrow based on the authors’ impulses from practice and science in the here and now.

«New Work is cultural work at the heart of the smallest unit of an organization: the human being.» –Hannah Lea Dykast

The revolution of the world of work 4.0 is in full swing: new digital forms of communication and the automation of processes are changing the way we think about and shape “work. Stormy times or changing winds? To adapt to the future and stay relevant, today’s business leaders need new strategies: strategies based on sufficiency, transparency, courage, decisiveness, trust and resilience. These are all buzzwords that condition and mutually influence cooperation, being human, and cohesion in an ecosystem. New media and meta-competencies are needed to help us navigate change and rethink and connect life and work: New Work, the future of meaningful work and a culture of people. Today, New Work is the epitome of this change. Especially at a time when so many people have been catapulted into the home office and left to their own devices. But the real triggers for the New Work movement are much more diverse. Digital communications, the Internet of Things, and global networking, along with demographic change, are the main drivers of this transformative movement. We are surfing the accelerated wave of digitalisation, so to speak. But the question is becoming increasingly important: How do we deal with it? What does it really mean? And how do we implement it all in a truly sustainable way? Today, New Work is no longer a buzzword, but already a lived reality. Central to New Work is a reversal of the “old world of work”. In the past, the task to be performed was the goal, the purpose. Man was used by others, or by himself, as the tool, the instrument, the mere means to achieve that end. We, the people, subordinated ourselves. We put ourselves at the service of the work that needed to be done. New Work is an attempt, ongoing now for over 20 years, to reverse this: We should not serve “work”, but “work” should serve us. The work we do should not drain and exhaust us, it should give us more strength and more energy – indeed happiness – it should help develop us into more responsible and fulfilled human beings.

“We should not serve work, but work should serve us.” -Frithjof Bergmann

Ultimately, it is a method set of possibilities to face the unpredictable and to accompany processes in a needs-oriented and solution-focused way. In contrast to a creative set of methods, there is a human confrontation with change, both internally and externally. It is inevitable and often so unpopular. Familiar things are turned upside down and the leap into cold water requires courage. We have forgotten what it means to be courageous. Challenging times or the chance of the century? The own power to regenerate, to reflect and to be resilient, whether as a person or as an organization, is more and more in the focus. Resilience, a mindful approach to oneself and one’s fellow human beings are now in central demand: the question of meaning and the personal why play central roles in creating spaces for genuine encounters, value orientation and meaningful work environments. The end of the “old world of work” as many of us still knew it.

“Familiar things are turned upside down and jumping into cold water requires courage. Yet it seems we have forgotten what it means to be courageous.” -Hannah Lea Dykast

The reason why we are dealing with the topic of New Work at all is the profound economic and cultural change in which we find ourselves, consciously or unconsciously. It demands communication both internally and externally, and not just since yesterday. New technologies and the all-encompassing networking of our world mean that certain occupational fields will be rationalized away in the future and new occupational profiles will emerge. The industrial revolution 4.0 has changed radically through new technologies in recent years. A new way of thinking and working, the desire for change, the desire for meaning, individual personality development, but also the developments in the field of blockchain and artificial intelligence will challenge more and more people to reshape the future. We are looking forward to it!





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